Wissenswertes über Panama

Panama:
Geschichte

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Goldschmuck aus Panama
Bild: Wolfgang Sauber

Keramitfigur der Vorkolonialzeit

Pre-Columbian ceramic figure from Talamancan

Die Vorkolonialzeit

Die Zeit zwischen 8000 und 2000 v. Chr. wird als Mesoindianische Periode bezeichnet. In dieser Zeit verlohr die Jagd an Bedeutung, Fischfang und Sammelwirtschaft treten mehr in den Vordergrund. Die ersten Ansätze zur Seßhaftigkeit bildeten sich heraus. Als Beweis werden vor allem die concheros (Muschelhaufen) und die Grabstätten in der Provinz Coclé sowie die bisher rätselhaften Petroglyphen (Steinschriften) in den Bergen von Chiriquís und in der Gegend um El Valle angesehen. Etliche Völkerwanderungen in diesem Gebiet trugen zu der Herausbildung verschiedener indigener Gruppen bei.

Es folgt die Präklassische Periode zwischen 2000 und 500 v. Chr. In dieser Übergangsphase zur Neoindianischen oder Klassischen Periode (500 v. Chr. - 1500 n. Chr.) entwickelte die Seßhaftigkeit ihre typischen Merkmale. Die bei Mongrillo auf der Halbinsel Azuero gefundenen Keramikgegenstände wurden um ca. 2100 v. Ch. angefertigt und gehören somit zu den ältesten des Kontinents.

Die ersten Zeremonienstätten und kleinen aledas oder cacicazgos (Siedlungen) mit Sozialstrukturen und einem Kaziken (Häuptling) entstanden. Die nach ihren Fundort benannte Zivilisation Sitio Conte verfügte bereits über kunstvoll dekorierte Keramikgegenstände, feinstem Schmuck aus Gold und organischen Materialien sowie über stilisierte Steinfiguren.

Die Funde von 1930 durch eine Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung des Archäologen Samuel Lothrop in der Provinz Coclé dürfte aus dieser Zeit stammen. Die Kultanlage brachte kunstvoll dekorierte Keramikgegenstände, feinster Schmuck aus Gold und Steinfiguren zum Vorschein. In den Museen del Penonomé und Reina Torres de Ar áus in Panama City sowie im Parque Archeológico El Ca ño können einge der Fundstücke besichtigt werden.

1949 wurde im Valle del Cerro Punta in einer Bergregion Chiriquis Monolithen (monolitos) entdeckt. Es handelt sich dabei um fast körpergroße, einzigartige Statuen, die aus einem einzigen Felsbrocken angefertigt wurden. Diese bereits hoch entwickelte Kultur wird nach dem Fundort als Cultura de Barriles bezeichnet. Durch einen Ausbruch des Vulkans Baru (um 600) wird die Region unter der Lava begraben und diese Kultur zum Aussterben gebracht. Im Museum Reina Torres de Panama können archeologischen Funde (Keramik und Dteinfiguren) besichtigt werden.

In den panamaischen Chroniken werden die großen und mächtigen Cacicazgos im Osten des Landes, dem heutigen Darién, beschrieben. In den Tälern der Flüsse Bayano, Chucunaque und Tuira und auf den Inseln der Bucht von Panama hatten die Cuevas-Indianer, die vom Feldbau und Fischfang lebten, zahlreiche Siedlungen angelegt. Die Archäologen datieren die Blütezeit dieser Cacicazgos auf 700 - 900 n. Chr., während die Blütezeit in der zentralen Region mit 1000 -1516 n. Chr. angenommen wird. Die einzelnen indigenen Völker betrieben Tauschhandel mit landwirtschaftlichen Produkten der Jagdprodukten, auch führten sie Kriege gegeneinander. Als im 16. Jahrhundert die Europäer ins Land kamen, änderte sich ihre Geschichte radikal.

Drei große Kulturgebiete lassen sich bei der Ankunft der Spanier unterscheiden, erstens die Zentralprovinz, zweitens die Provinz Darien und die Comarca de San Blas im Osten sowie drittens die heutige Provinz Chiriquí und Bocas del Toro im Westen. Als Völker wurden die Cuna, Chocó und Guaymi erfa ßt. Die Geschichtswissenschaftler sind sich jedoch nicht einig dar über, wie hoch die Bevölkerungszahl der indigenen Bevölkerung war, als die Alte Welt auf die Neue Welt stieß. Einige behaupten, dass es 2.000.000 waren, andere dagegen 400.000 und wieder andere 225.000.

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